Erinnerungen an Heinz Franke

Die 1. Mannschaft des BV Steele samt Vorstand bei Ihrer Pfingstfahrt nach Trittenheim. Heinz Franke (5. von rechts stehend) und Josef Wieners (links außen), der die Fahrt organisierte.

In der Geschichte des BV Steele 03 hinterlässt Heinz nach seinem Tod am 23.05.2023 mit 87 Jahren Spuren.

Er war als Libero in der 1. Mannschaft wie ein Turm, nie unsportlich auf dem Platz.

 

Angefangen hatte der am 07. Oktober 1935 geborene Heinz Franke nach der Jugend in der damaligen Jungliga, die es in den 1950er Jahren noch gab. Als Spielführer sorgte er in der 1. Mannschaft für Ordnung im Spiel, aber nie laut kritisierend.

 

Die jungen, neuen Mitspieler führte er damals mit ruhiger Hand, gab Ihnen Tipps, wie sie sich verbessern konnten. Er lobte sie wenn sie vor dem eigenen Tor eine gefährliche Situation klärten.

Das sorgte dafür, dass es eine Mannschaft wurde, die zusammenhielt.

 

In den letzten Jahren seiner aktiven Zeit spielte Heinz sogar mit seinen drei Brüdern Werner (1933), Helfried (1944) und Klaus (1948). Der jüngste Bruder Klaus machte Karriere beim VFL Bochum.

 

Danach sprang er als Obmann der Seniorenmannschaft ein, machte daraus ein Spitzenteam in der Bezirksliga, das 1967 29mal Tabellenführer war. Im letzten entscheidenden Spiel , es ging um den Aufstieg in die Landesliga, wurde gegen den BV Altenessen vor fast 1000 Zuschauern am Langmannskamp verloren.

 

Die 03er waren sehr enttäuscht. Auch Obmann Franke schlich in die Kabine. Dabei vergaß er seine dreijährige Tochter Katja, die weinend auf dem Platz stand, doch wenig später von ebenso traurigen BV Spielern zum vermissten Vater gebracht wurde.

 

Nach seinem Ingenieurstudium in Essen begann für ihn ein neuer Lebensabschnitt. Er arbeitete bei Babcock Oberhausen im Kessel- und Kraftwerkbau und danach im Großkraftwerk Mannheim, wofür er Steele verlassen musste. Seit 1988 lebte er dann in mit seiner Familie in seiner neuen Heimat Leutershausen und Heddesheim.

 

Die Fotos sollen zeigen wie einst vor 50 – 60 Jahren die erfolgreiche Mannschaft von BV Steele 03 die Bezirksliga rockte. Die Träume von der Landesliga hatten sich damals nicht erfüllt.

Erst in den 90er Jahren hatte der Verein das Ziel erreicht und ist momentan ebenfalls Landesligist. Vergessen dürfen wir nicht all die Spieler der 50er und 90er Jahre, die in den letzten Jahren verschieden sind.

Auch sie sollten mit dieser Erinnerung an Heinz Franke gewürdigt werden.

 

Die jungen Spieler die  heute in der 1. Mannschaft der SpVgg Steele 03/09 in der Landesliga auf Torejagd gehen, können sich natürlich nicht an die Spieler von einst erinnern. Aber sie sollten akzeptieren, dass Jahrzehnte vor Ihnen auch tolle Spieler auf dem Ascheplatz gespielt, gewonnen und verloren haben.

 

Da haben es die Kicker von heute besser; auf dem Kunstrasen lässt es sich besser kicken, der Platz wird nie eisglatt oder matschig im Winter. Die Pässe kommen genauer zum Mitspieler, die Abschürfungen wie vor Jahrzehnten auf Asche kommen nicht mehr vor.

Der neue Rasen hilft vorallem den Jugendlichen.

 

Text: Jürgen Budach                               Archiv - Fotos  von Klaus Franke

Die 1. Mannschaft im Jubiläumsjahr Januar 1963 am Langmannskamp

Ein Sieg für die Kinder in Gedenken an Mike Möllensiep

Benefizspiel der Schalker Traditionsmannschaft             im Steeler Sportpark

Das Ergebnis ist zweitrangig. Die Schalker Traditionsmannschaft rund um den Trainer Klaus Fichtel und Mannschaftskapitän Olaf Thon gewann beim Benefizspiel am vergangenen Samstag gegen eine Auswahl aus Essen, dem Team „Mölle“, mit 8:3.

 

Die Idee zu diesem Spiel hatte die Familie von Mike Möllensiep, der im Mai im Alter von nur 43 Jahren nach schwerer Krankheit starb. Der Ex-Fußballspieler von Schalke 04 und Mitglied der legendären Eurofighter hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder.

 

Die Organisation des Spiels übernahm der Cousin vom Verstorbenen, Dirk Möllensiep, ebenfalls eine Größe im Essener Fußball.

Und so trafen die beiden Teams im Sportpark Steele bei herrlichem Spätsommerwetter aufeinander.

Die Organisatoren der Schalker Traditionsmannschaft waren von der Idee angetan und sagten spontan ihre Mitwirkung zu.

 

Und schnell sahen die rund 500 Zuschauer, dass die älteren Herren es mit dem Kicken ernst nahmen. Da wurde gefightet, gegrätscht und geschossen, dem Alter geschuldet dann auch häufiger ein- und ausgewechselt.

 

Die überschüssigen Einnahmen kommen der Essener McDonald’s Kinderhilfe zugute, so hat es die Familie von Mike gewünscht.  

In dem  Hundertwasser Haus im Grugapark wohnen die Angehörigen von schwer kranken Kindern während der Behandlungszeit im Uni-Klinikum.

 

Neben der Ehefrau und den beiden Kindern von Mike Möllensiep war auch eine Familie im Sportpark anwesend, die  sechs Monate im Ronald McDonald Haus wohnte.

Saras Tumor im Kopf musste im Westdeutschen Protonenzentrum bestrahlt werden. Ihr kleinerer Bruder Marko (8) ist mittlerweile ein großer Schalke-Fan geworden.

Und Papa Sashko freute sich besonders auf Olaf Thon, den er dann auch gleich an das Spiel Schalke 04 gegen Roter Stern Belgrad erinnerte.

Olaf Thon und Martin Max ließen sich nach Spielende gerne mit den Kindern und Eltern ablichten.

Ein trauriger Anlass war dann doch ein Sieg für die Kinder.

S04-Traditionself gegen Team für Mölle
Die Spiel-Zusammenfassung, die die Traditionself der Schalker auf Facebook veröffentlicht hat.
S04 bei _Team für Mölle__HD.mp4
MP3-Audiodatei [38.0 MB]

Jubiläums-Treff der Senioren vom BV Steele 03

Das Foto vom Jubiläums-Treff zeigt sitzend von links Jürgen Heimannsberg, Dietmar Lambert, Norbert Kampmann, Heinz Klobes, Siegfried Geller. Stehend dahinter von links Hans Jürgen Lantermann, Alfred Ruhrmann, Udo Frenzel, Willi Rosendahl, Klaus Johannknecht, Jürgen Budach, Helfried Franke, Jürgen Hackmann, Wilfried Lambert, Theo Hoscheidt, Hansel Arndt, Klaus Franke, Manfred Albers.

Vor 50 Jahren sorgten die Fußballer des BV 03 Steele (heute SpVgg Steele 03/09) in der Ruhrbezirksklasse für Aufsehen. 29 Spiele stand die Mannschaft aus Steele an der Tabellenspitze.

Nach 50 Jahren trafen sich jetzt noch immerhin 20 Alt-Fußballer wieder, um das „Jubiläum“ zu feiern. Im gemütlichen Kreis wurde an die alten Zeiten erinnert, die damals mit dem neuen, jungen Trainer Kurt Weithauer, einem ehemaligen Erfolgsspieler von Hamborn 07, begann.

 

Er formte aus dem Team des BV 03 Steele, der in Fußballkreisen noch den Titel eines „Lackschuh-Vereins“ trug, eine  spielerisch-kämpfende Mannschaft. Dabei achtete er vor allem auf Kameradschaft: „Ihr müsst miteinander spielen und kämpfen, einer allein kann nichts entscheiden.“ Die Saison 1966/67 entwickelte sich von Anfang an zu einem Zweikampf zwischen BV 03 Steele und dem BV Altenessen, aber der zweiten Mannschaft des Vereins BVA.

 

Die „Erste“ spielte  in der Verbandsliga, der damals höchsten Amateurklasse des DFB. Heute spielen die Altenessener in der 1. Kreisklasse. Beim Treffen der Steeler Oldies ging es auch um die beiden Spieler gegen BVA II.

Im ersten Treffen am Kaiserpark gewannen die Steele mit 5:3 Toren, mussten das Spiel aber nach 20 Minuten mit zehn Mann bestreiten, ihr Mittelstürmer hatte sich den Arm gebrochen, musste ins Krankenhaus. Damals gab es noch nicht die Einwechslungs-Regel.

 

Am letzten Spieltag das alles entscheidende Spiel auf dem Langmannskamp. Die Steeler führten damals die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung an. Vor fast 1000 Zuschauern gab es kein Happy End für den BV 03, das Spiel gewannen die Altenessener knapp und stiegen in die Landesliga auf.

 

Beim Oldie-Treffen, das von Klaus Franke (er machte danach Karriere beim VfL Bochum in der 1. Bundesliga) und Norbert Kampmann wie immer organisiert wurde, hieß es sehr oft „Erinnert ihr euch noch daran?“ und dann wurde erzählt. Und gesungen – die alten Fußball-Lieder. Was heute kaum noch vorstellbar ist, war einst normal.

Nach den Meisterschaftsspielen wurde im Vereinslokal gemeinsam gegessen, getrunken (manchmal sogar mit den Gegnern) und gesungen.

 

 

Text und Bilder wurden uns von Jürgen Budach zur Verfügung gestellt.

Herzlichen Dank dafür!

Steeler Teufel

Provinzial Lars Kunze